10 Alltagsfragen, die uns beschäftigen

17. April 2019 | Lesedauer 3 Minuten

Sollte ich meinen Müll wirklich trennen? Und wie gelangt mein Plastikmüll überhaupt ins Meer? Wir beantworten 10 Alltagsfragen zum Thema Nachhaltigkeit, deren Antworten oft anders ausfallen als erwartet.

1. Wozu braucht eine Biogurke ihre Plastikhülle?

Die Plastikhülle dient vor allem dazu, die Gurkenschale vor Transportschäden zu schützen, mit denen sie häufig im Müll landen würden. Von dem Beratungsunterunternehmen Denkstatt werden die Lebensmittelverluste von verpackten Gurken um gut die Hälfte geringer geschätzt als die von ihren unverpackten Kollegen. Außerdem bleiben eingeschweißt Gurken länger frisch, grün und knackig – so lassen sie sich im Supermarkt besser und länger.

2. Ist Bambusgeschirr unbedenklich?

Der Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff und wird deshalb gerne für viele Produkte genutzt. Jedoch besteht das Geschirr oft nur zu einem Drittel aus der Pflanze selbst. Den Naturfasern werden Kunststoffe beigemischt, die beim Erhitzen gesundheitsschädliche Stoffe an Speisen und Getränke abgeben können. Für heiße Lebensmittel sollte man besser auf Geschirr aus Edelstahl, Porzellan oder Polypropylen ausweichen.

3. Wie nachhaltig ist mein Thermokaffeebecher?

Wer mit dem Wechsel auf einen wiederverwendbaren Kaffeebecher der Umwelt etwas Gutes tun möchte, braucht Durchhaltevermögen. Ökologisch gesehen rechnet sich die aufwendige Herstellung der Becher erst ab dem 40. Heißgetränk.Wer mit dem Wechsel auf einen wiederverwendbaren Kaffeebecher der Umwelt etwas Gutes tun möchte, braucht Durchhaltevermögen. Ökologisch gesehen rechnet sich die aufwendige Herstellung der Becher erst ab dem 40. Heißgetränk.

4. Ist Mülltrennung überhaupt sinnvoll?

220 Kilo Verpackungsmüll verursacht der Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Aber auch wenn die grundsätzliche Abfallvermeidung Priorität hat, richtige Mülltrennung kommt an zweiter Stelle. Denn nur durch korrektes Vorsortieren kann ein großer Teil des Mülls wiederverwertet werden.

5. Wie soll mein Müll in den Ozean gelangen?

Unsere Plastikabfälle werden nicht nur innerhalb Deutschlands entsorgt oder recycelt – ein großer Teil wird nach Südostasien verkauft. Allein im Jahr 2018 exportierte Deutschland rund 130.000 Tonnen Plastik nach Malaysia, wo es auf riesigen Mülldeponien oft schlecht gesichert lagert. Durch Stürme oder starke Regenfälle gelangt unser Verpackungsmüll dann unkontrolliert in das Meer.

6. Wie sammle ich meinen Biomüll richtig?

Die beste Möglichkeit bietet eine auswaschbare Schale, in der man den Biomüll im Haus vorsortieren kann, bevor sie in Kompost oder Biotonne entleert wird. Viele Abfallwirtschaftsbetriebe bieten dafür passende Behälter an, man kann sie aber auch in Supermärkten oder dem Online-Handel finden. Außerdem kann man auch eigens für die Biotonne hergestellte Papiertüten zum Müllsammeln benutzen. Von Biomüllsäcken, sollte abgesehen werden – diese verrotten viel langsamer als ihr Inhalt und sind daher keine optimale Lösung.

7. Welche vegane Milch ist am nachhaltigsten?

Die beste Umweltbilanz der Kuhmilchalternativen hat Hafermilch. Das Getreide kann einfach lokal in unserer Region angebaut werden und muss nicht erst über lange Transportwege importiert werden. Auch Sojamilch hat eine gute Ökobilanz – vorausgesetzt, dass die Sojabohnen in Europa angebaut wurden. Milchalternativen aus Reis oder Mandeln schneiden hingegen schlechter ab. Ihre Produktion verbraucht einfach zu viel Wasser.

8. Was kann ich gegen Mikroplastik tun?

Das meiste Mikroplastik im Ozean stammt tatsächlich von Reifenabrieben. Gerade beim Beschleunigen und Bremsen hinterlässt ein Auto auf der Straße kleinste Kunststoffpartikel, die beim nächsten Regenschauer in angrenzende Gewässer gespült werden. Ein weiterer Grund, sein Auto so oft wie möglich stehen zu lassen.

Eine große Menge an Mikroplastik wird auch durch das Waschen von Kunststoffkleidung frei. Deswegen sollte man diese Kleidung nur wenn es wirklich nötig ist waschen – und dann am besten in speziellen Beuteln, die den Abrieb reduzieren und die freien Plastikfasern zurückhalten.

9. Werden alle Pfandflaschen gleich neu befüllt?

Nein, nur die Mehrwegpfandflaschen können bis zu 50-mal neu aufgefüllt werden und sind mit 8 bis 15 Cent auf dem Pfandbon vermerkt. Stehen hingegen 25 Cent auf dem Bon handelt es sich um Einwegpfandflaschen. Diese werden erst geschreddert und dann wiederverwertet.

10. Ist regionales Obst und Gemüse wirklich am besten für das Klima?

Definitiv. Kurze Transportwege belasten die Umwelt am geringsten. Eine Ausnahme bilden Produkte, die lange gelagert und gekühlt werden. Lagert ein deutscher Apfel von Oktober an bis zum nächsten Sommer in einem Kühlhaus, hat der aus Neuseeland oder Chile eingeschiffte Apfel eine bessere Ökobilanz. Deshalb: Beim Einkauf auf saisonales Obst und Gemüse aus der Region achten, so ist es am klimafreundlichsten!

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