Ob eine effiziente Nutzung elektronischer Geräte oder kleine Verhaltensänderungen im Alltag – mit einfachen Tricks können wir unsere eigenen Kosten senken und nebenbei das Klima schonen. Das Einsparen von Energie ist einer der wichtigsten Beiträge zum Klimaschutz. Wir zeigen euch mit diesen sechs Tipps, wie der Energieverbrauch zu Hause ganz einfach reduziert werden kann.
Alttextilcontainer: immer weniger, immer dreckiger
Vom Spendencontainer zum Entsorgungsproblem: Noch vor zehn Jahren waren Altkleidercontainer ein fester Bestandteil der Kreislaufwirtschaft – Orte, an denen Menschen ihre ausrangierte, aber tragbare Kleidung spendeten. Altkleidercontainer waren lange ein Symbol gelebter Nachhaltigkeit: Wer Kleidung nicht mehr brauchte, spendete sie – und tat damit etwas Gutes. Heute zeigt sich ein völlig anderes Bild. Viele Container in Deutschland sind überfüllt, verdreckt und verschwinden nach und nach aus dem Straßenbild.
Statt Spenden landen dort immer häufiger Lumpen, Restmüll und verschmutzte Textilien. Gewerbliche Sammler wie SOEX, einst Marktführer in Deutschland, sind insolvent. Das System der Altkleidersammlung steht kurz vor dem Kollaps. Was bedeutet das für Recycling, Verwertung und die Zukunft der Alttextilsammlung in Deutschland?
Inhaltsverzeichnis
Warum die Altkleidersammlung in der Krise steckt
Noch vor wenigen Jahren war die Altkleidersammlung ein lukratives Geschäft: Gewerbliche Sammler stellten Container auf, die Kommunen kassierten Standgebühren und die Exportmärkte in Osteuropa, Afrika oder Asien nahmen jährlich Tausende Tonnen gebrauchter Kleidung ab. Doch dieses System ist kollabiert.
Heute gilt: Die Einnahmen aus dem Export decken längst nicht mehr die Kosten. Länder, die früher Second-Hand-Ware importierten, sind von Kriegen, Wirtschaftskrisen oder Handelsbeschränkungen betroffen. Gleichzeitig hat Fast Fashion die Qualität der Kleidung massiv gesenkt – billige Shirts, dünne Stoffe, kurze Lebenszyklen. Der Anteil an verwertbaren Teile sinkt und sinkt. Mit SOEX hat 2025 einer der größten gewerblichen Sammler, Sortierer und Händler Insolvenz angemeldet. Viele kleine und mittelständische gewerbliche Sammler folgen. Die Konsequenz: Container verschwinden, das Geschäftsmodell wankt.
Die Ursachen für die schwindende Anzahl der Altkleidercontainer und deren unschöne Situation liegen zusammengefasst in einer Kombination aus Marktkrisen und Fast Fashion:
- Exportmärkte brechen weg: Früher gingen große Mengen nach Osteuropa, Afrika oder Asien. Kriege, Wirtschaftskrisen und Handelsbarrieren haben diese Absatzwege stark eingeschränkt.
- Schlechte Qualität durch Fast Fashion: Billig produzierte Kleidung ist kurzlebig und kaum wiederverwertbar.
- Sinkende Einnahmen: Die Erlöse aus der Verwertung decken längst nicht mehr die Kosten für Sammlung und Sortierung.
Was heute in den Altkleidercontainern landet
Die ursprüngliche Idee der Altkleidercontainer: eine Spende für Bedürftige. Die Realität heute: Container sind überfüllt, verdreckt und dienen zunehmend als Mülltonnenersatz. Experten sprechen von der Wandlung vom „Spendencontainer“ hin zum reinen „Entsorgungscontainer“.
Statt tragbarer Kleidung landen dort:
- zerrissene Textilien, die früher zu Hause als Lappen genutzt wurden,
- nasse oder verschimmelte Kleidung, die unbrauchbar ist,
- ölige Lappen, Schuhe mit Schimmel oder sogar ekeliger Restmüll.
Bisher konnten 60 Prozent der in den Containern gesammelten Altkleider ins Ausland exportiert werden. Nur 10 Prozent mussten verbrannt werden. Der Rest war immer noch gut genug für das Downcycling zu Putzlappen, Dämmmaterial oder Malervlies. [1, 2, 3] Wie die aktuelle Situation faktisch aussieht, wurde bisher noch nicht erfasst. Auffällig ist jedoch, dass seit der neuen Gesetzesänderung zu Beginn des Jahres immer mehr Müll im Altkleidercontainer landet. Falschmeldungen in den Medien sind Mitverursacher dafür, dass Stoffreste und zerschlissene Kleidung heute im Container landen.
Was jeder wissen sollte:
Verschmutzte, zerrissene Kleidung, ölige Lappen oder sonstige verdreckte Textilien gehören in die graue Restmülltonne und nicht in einen Altkleidercontainer!
Verwertung oder Recycling – was ist der Unterschied?
Im Alltag werden die Begriffe oft verwechselt. Doch es gibt klare Unterschiede:
- Verwertung: Textilien werden sortiert. Tragbare Stücke gehen in den Second-Hand-Verkauf, minderwertige Kleidung wird zu Putzlappen, Malervlies oder Reißwolle verarbeitet.
- Recycling: Hier geht es um die Rückgewinnung der Fasern – mechanisch oder chemisch. Ziel ist, aus alten Stoffen wieder Garn für neue Kleidung zu machen.
Die Realität: Downcycling dominiert. Aus T-Shirts werden Dämmmaterial oder Putzlappen, aber selten neue T-Shirts. Echtes Faser-zu-Faser-Recycling steckt noch in den Kinderschuhen.
Second-Hand boomt – die Container verlieren
Während dem Altkleidercontainer das „Aus“ droht, erlebt der Second-Hand-Markt in Deutschland einen regelrechten Boom. Plattformen, Apps und Vintage-Läden in den Großstädten sind beliebter denn je. Besonders junge Konsumenten setzen auf nachhaltigen Konsum, Tausch und Weiterverkauf.
Das hat zwei Folgen:
- Die besten Stücke landen nicht mehr in den Containern, sondern werden direkt weiterverkauft.
- In den Containern bleibt zunehmend minderwertige Ware zurück.
Für die Umwelt ist das positiv – für das traditionelle Containergeschäft jedoch ein weiteres Problem.

Neue Gesetze und kommunale Lösungen
Seit dem 1. Januar 2025 sind alle Kommunen verpflichtet, Alttextilien getrennt zu sammeln. Zusätzlich bringt die EU-Textilstrategie klare Vorgaben: Hersteller müssen mehr Verantwortung übernehmen, Kleidung kreislauffähig gestalten und nachhaltiger produzieren.
Viele Städte denken deshalb über Alternativen nach:
- Zusammenarbeit mit lokalen, karitativen Organisationen,
- geschützte Sammelstellen statt frei zugänglicher Container,
- regionale Sortierzentren,
- Handel mit lokalen Second-Hand-Läden.
Das Ziel: weniger Fehlwürfe, höhere Qualität und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Fazit: Altkleidercontainer am Ende?
Altkleidercontainer waren jahrzehntelang ein wichtiger Teil der Textilverwertung. Doch heute sind sie immer weniger, immer dreckiger – und stehen für das Scheitern eines Systems.
Die Zukunft der Alttextilien liegt in:
- bewusstem Konsum – Kleidung länger tragen, Second-Hand nutzen, wiederverwerten
- richtiger Entsorgung – nur tragbare, saubere Kleidung in die Container,
- innovativen Recycling-Methoden, die Faser-zu-Faser-Recycling ermöglichen,
- kommunalen Sammelstrukturen, die Fehlwürfe minimieren.
Denn klar ist: Wenn Altkleidercontainer verschwinden, landet das Problem im Restmüll – und das schadet Umwelt und Ressourcen.