Papier ist ein besonderer Rohstoff. In Deutschland gibt es etwa 3.000 verschiedene Papiersorten. Grundsätzlich wird Papier in der Produktion in vier Gruppen unterschieden: Verpackungspapiere, Hygienepapiere, grafische Papiere (darunter Zeitungen, Bücher und Magazine) und Spezialpapiere (dazu zählen auch unsere Geldscheine).
Beim Papierrecycling wird das Altpapier mit Wasser aufgelöst, die papierfremden Stoffe (Heftklammern) werden aussortiert. Die Farben werden mit Hilfe von chemischen Prozessen entfernt. Der sogenannte „Faserbrei“ wird im Anschluss gebleicht und zu Papier verarbeitet. Die mehrfache Nutzung der Papierfasern trägt zum Umweltschutz bei. Denn wenn Altpapier zur Produktion von neuem Papier eingesetzt wird, kann das Holz (zur Produktion der Fasern in Primärfaserpapier) im Wald verbleiben. Recyclingpapier hat aber noch weitere Vorteile: Es spart laut Angaben des Umweltbundesamtes ca. 50 % der Energie, 80 % Wasser und 15% Treibhausgas Emissionen gegenüber der Produktion von Frischfaserpapier (auch Primärfaserpapier genannt) ein [1].
Die getrennte Erfassung von Altpapier gibt es in Deutschland bereits seit vielen Jahren. Im Papierrecycling sind wir Deutschen spitze. Das betrifft vor allem Verpackungen aus Papier: Ganze 95,4% aller Verpackungen aus Papier, Pappe und Kartonage (kurz: PPK) wurden im Jahr 2022 in Deutschland laut Angaben des Umwelt Bundesamtes wiederverwertet [2].
Die Verwertungsquote ist in den letzten Jahren laufend gestiegen. Während wir im Jahre 1990 noch 40,2 % des Altpapiers der Endverbraucher in der Produktion verwendet haben, waren es 2022 ganze 95,4 % [2]. Diese Steigerung senkt fortlaufend den Holz-, Wasser- und Primärenergieverbrauch pro Tonne Papier. Doch auch wenn sich die Recyclingquote stetig verbessert, ist gleichzeitig der Verbrauch von Papier und Pappe in den letzten Jahren stark angestiegen. Das ist zu einem großen Anteil eine Folge des zunehmenden Online-Handels in Verbindung mit dem Trend zu nachhaltigen, papierbasierten Verpackungen.