Papier ist ein besonderer Rohstoff. Es gibt glattes Papier zum Schreiben oder deutlich sichtbare strukturierte Oberflächen, Hygienepapier, wie zum Beispiel Toilettenpapier und Küchenrollen, oder auch Pappe und Kartonagen. In Deutschland gibt es etwa 3.000 verschiedene Papiersorten, es ist sehr vielseitig.
Beim Papierrecycling wird das Altpapier mit Wasser aufgelöst, die papierfremden Stoffe (Heftklammern) werden aussortiert. Die Farben werden mit Hilfe von chemischen Prozessen entfernt. Der sogenannte „Faserbrei“ wird im Anschluss gebleicht und zu Papier verarbeitet. Die mehrfache Nutzung der Papierfasern trägt zum Umweltschutz bei. Denn wenn Altpapier zur Produktion von neuem Papier eingesetzt wird, kann das Holz (zur Produktion der Fasern in Primärfaserpapier) im Wald verbleiben. Recyclingpapier hat aber noch weitere Vorteile: Es spart laut Angaben des Umweltbundesamtes ca. 60 % der Energie und 70 % Wasser gegenüber der Produktion von Primärfaserpapier.
Die getrennte Erfassung von Altpapier gibt es in Deutschland bereits seit vielen Jahren. Im Papierrecycling sind wir Deutschen spitze. Das betrifft vor allem Verpackungen aus Papier: Ganze 99,8 % aller Verpackungen aus Papier, Pappe und Kartonage (kurz: PPK) werden in Deutschland laut Angabe der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung wiederverwertet.
Die Verwertungsquote ist in den letzten Jahren laufend gestiegen. Während wir im Jahre 1990 noch 40,2 % des Altpapiers der Endverbraucher in der Produktion verwendet haben, waren es 2018 ganze 86,6 %. (Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken e.V., Papier 2020, Leistungsbericht). Diese Steigerung senkte fortlaufend den Holz-, Wasser- und Primärenergieverbrauch pro Tonne Papier. Doch auch wenn sich die Recyclingquote stetig verbessert, ist gleichzeitig der Verbrauch von Papier und Pappe in den letzten Jahren stark angestiegen. Das ist zu einem großen Anteil eine Folge des zunehmenden Online-Handels in Verbindung mit dem Trend zu nachhaltigen, papierbasierten Verpackungen.