Junge hält Steckerleiste mit Schalter in der Hand

Energie sparen ist Klimaschutz: Sechs Energiespartipps für zu Hause

16. Januar 2024 | Lesedauer 5 Minuten

Es gibt zahlreiche umweltschonende Möglichkeiten der Stromgewinnung durch erneuerbare Energien, wie Wind-, Sonnen- oder Bioenergie. Noch haben wir die Energiewende nicht erreicht. Ein ressourcenschonender Umgang mit Energie macht uns nicht nur unabhängiger von fossilen Energieimporten, es schont auch das Klima.

Nicht erneuerbare Primärenergieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas verursachen schließlich einen erheblichen Teil der Umwelt- und Klimabelastungen. Die bei ihrer Verbrennung entstehenden Treibhausgase, darunter auch CO2, tragen maßgeblich zum Treibhauseffekt und damit zum Klimawandel bei. In Sachen Klimaschutz gilt daher: Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen. Mit erneuerbaren Energien wird uns langfristig eine günstige, unabhängige und sichere Energieversorgung gelingen. Bis zur Energiewende ist es aber noch ein weiter Weg.

Unsere sechs Tipps für den Alltag:

1. Geräte ausschalten

Elektronikgeräte, die gerade nicht in Gebrauch sind, sollten besser ganz ausgeschaltet werden. Das gilt für Licht, Wasser oder für den Computer. Nicht selten bleibt das Licht an, wenn wir einen Raum verlassen. Wir vertiefen uns in einem anderen Raum in eine Arbeit und schwupps – brennt die Lampe mehrere Stunden, obwohl sich niemand in dem Raum befindet. Das muss nicht sein. Räume, in denen wir uns eine längere Zeit nicht aufhalten, sollten der Umwelt und des Geldbeutels zuliebe nicht beleuchtet sein.

Wenn die Lampe brennt, dann die Richtige: Seit 2012 ist gesetzlich geregelt, dass nur noch LED- oder Energiesparlampen für den Haushalt in Handel angeboten werden. Denn die alten Glühbirnen benötigen bei gleichem Licht-Output bis zu 80 Prozent mehr Strom. [2] Befinden sich im eigenen Haushalt noch immer solche alten Glühbirnen, sollten diese dringend ausgetauscht werden.

Lässt sich ein Gerät nicht ganz ausschalten, da es eine Standby-Funktion besitzt, hilft eine Steckdosenleiste mit Schalter. Standby-Modi sind praktisch, jedoch wird permanent ein wenig Strom gezogen. Im Jahr können das beispielsweise bis zu 103 KWh für einen Fernseher sein, die zusätzlich verbraucht werden. [3]

2. Sparsam heizen

Der meiste Energieverbrauch in einem Haushalt geht für die Heizung drauf. Bei einem durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt in Deutschland werden jährlich ganze 3.470 kWh verbraucht [4]. Daher wird empfohlen, gerade im Winter die Wohnung nur kurz und knackig durchzulüften. Zudem tut man der Umwelt etwas Gutes, wenn man sich eher einen warmen Pullover überzieht und die Heizung ein Stückchen runterdreht. Schon eine Reduktion um nur 1°C spart bis zu 6 Prozent Energie ein. [5] Darüber hinaus spart das Stoßlüften in einem Einfamilienhaus rund 560kg CO2 pro Jahr. [12]

3. Warmes Wasser sparen

Wählen wir die Dusche statt der Badewanne, sparen wir enorm viel Wasser. Das bedeutet natürlich, dass wir keine 60 Minuten duschen. Ein durchschnittliches Bad enthält etwa 150 -200 Liter [6]. Eine 5-minütige Dusche verbraucht hingegen nur 60 Liter Wasser [7]. Unser Tipp: Mit einem Sparduschkopf können wir sogar mehr als 20 Liter einsparen [7]. Außerdem energiesparend: Den Hahn nicht so weit aufdrehen und die Wassertemperatur nicht zu heiß einstellen.

Die Nutzung von Geschirrspüler oder Waschmaschine empfiehlt sich erst, wenn beide wirklich voll sind. Hier ist es zudem ratsam, das ECO-Programm zu verwenden. Das Wasser wird bei beiden Maschinen weniger stark erhitzt, sodass Strom gespart werden kann – selbst wenn die Programme länger laufen. Obendrein wird Wasser gespart. Das ist somit doppelt gut für unser Klima.

4. Kühlschrank und Co.

Nach dem Kochen sollten Essensreste erst einmal abkühlen, bevor sie in einer Tupperdose sicher verschlossen in den Kühlschrank gestellt werden. Umgekehrt sollte Tiefkühlkost bestenfalls erst einmal einige Stunden auftauen, bevor sie gekocht oder erhitzt wird. So verbrauchen sowohl der Kühlschrank als auch der Backofen deutlich weniger Energie, um auf die gewünschte Temperatur zu kommen.

5. Weniger Auto fahren

Gerade bei schlechtem Wetter neigen wir dazu, lieber das Auto zu nehmen, statt mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zur Uni zu fahren. Bei jährlichen 10.000 Kilometern stößt die Autonutzung durchschnittlich etwa 1,6 Tonnen CO2 aus [8]. Da lohnt sich der Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bahn, Bus, Trambahn oder eben auf die umweltfreundlichste Lösung: das Fahrrad.

Ein oftmals vergessener Fakt: Die Hauptquelle für Mikroplastik in der Umwelt sind Autoreifen. Jedes Jahr entstehen nach Schätzungen des Umweltbundesamtes in Deutschland mindestens 100.000 Tonnen Reifenabrieb. Laut Fraunhofer Institut macht der Abrieb damit rund ein Drittel der primären Mikroplastik-Emissionen in Deutschland aus. [9]

6. Mit Deckel kochen

Ein gut schließbarer Deckel für den Kochtopf spart nicht nur enorm viel Energie beim Kochen, sondern das Wasser erreicht auch doppelt so schnell den Siedepunkt. Um unnötiges „in den Topf gucken“ zu vermeiden, empfehlen wir einen Deckel aus Glas. Kochen mit Deckel spart rund 15 € pro Jahr [10].

Sparen durch Recycling

Eine funktionierenden Kreislaufwirtschaft kann eine große Hilfe sein im Kampf für den Klimaschutz. Materialien werden wiederverwertet, Ressourcen und Energie wird eingespart.

Grundvoraussetzung für erfolgreiches Recycling ist eine korrekte Mülltrennung und da kommen wir alle ins Spiel. Wer richtig trennt, trägt also zum Klimaschutz bei, da durch Recycling Energie und Ressourcen gespart werden.

Die folgenden Beispiele zeigen, dass Altglas, Biomüll und Altpapier echte Rohstoffe sind und Mülltrennung sich auszahlt:

1. Recyclingpapier aus der PPK-Tonne

Papier, Pappe und Karton werden in Deutschland in einer „PPK-Tonne“ gesammelt. Statt 100% „Frisch-Fasern“ aus Holz wird im Upcycling-Prozess in der Papierfabrik das aufbereitete Altpapier als „Sekundär-Faser“ beigefügt und erhält dadurch seinen für Recyclingpapier typischen braun-grauen Farbstich.

Noch mehr Informationen rund um das Thema Recycling-Papier

2. Die Verwertung von Altglas

Ähnlich wie Papier kann auch Glas recycelt werden. Dafür wurden bundesweit über 250.000 Altglascontainer aufgestellt. [13] Das Recycling von Altglas spart nicht nur jede Menge Energie, sondern pro Tonne auch rund 300kg CO2 gegenüber der Neuproduktion von Glas ein. [14]

3. Bioabfall als Energie-Quelle

Organische Abfälle werden sowohl stofflich (wie Papier und Glas) als auch energetisch verwertet: Aus Bioabfall wird nährstoffreicher Dünger und wertvolle Bio-Energie. Um einen möglichst hohen Erfolg zu erzielen, ist es wichtig, dass sich in den Biotonnen keine Störstoffe wie Plastik, Gummi oder Glas befinden.

Schon gewusst: Eine Bananenschale kann eine LED-Lampe für ganze 40 Minuten zum Leuchten bringen. [15]

Mehr Erfolgsgeschichten des Recyclings

Energiesparen und Mülltrennung zahlt sich aus

All diese kleinen Maßnahmen im Alltag tun niemandem weh und geben einem nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Lasst uns gemeinsam unser Klima schützen und Gutes für unsere Umwelt tun.

Denn nur gemeinsam können wir eine Menge bewirken.

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